Der Wein klingt schon im Namen und süffig – herb wie seine Rebensäfte in seiner Landschaft. Es wird auch als Viertel unter dem Manhartsberg bezeichnet.
Die frühesten schriftlichen Belege über den Weinbau im östlichen Weinviertel beziehen sich auf das 12. Jahrhundert.
Im 13. Jahrhundert wurde die Kultur der Reben durch Ottokar II sehr gefördert.
Die Gebiets- und Riedbezeichnung bei Weinen kamen erst im 16. Jahrhundert auf. Man unterschied zwischen Gebirgs- und Landweinen. Nach der Ordnung der Landesrechte des Herzogtums Österreich von 1452 galten die Gebirgsweine der Gemeinden um den Bisamberg und die Weingärten um Retz als „gut“.
Im 1673 herausgebrachten Büchlein „Der Unter-österreichische Land-Compaß“ werden die Gemeinden in „Beste“, „Mittlere“ und „Schlechtere“ Weinlagen eingeteilt. Darin wird Stetten als eine dem Klosterneuburger Stift nahe stehende Gemeinde als „Mittlere“ Weinbaulage geführt. Auffallend ist, dass die überwiegend im Besitz der Liechtensteinischen Herrschaft befindlichen Orte im östlichen Weinviertel unter den „Besten“ aufscheinen.
Heinrich I. war ein treuer Begleiter Herzog Friedrich des Streitbaren, des letzten Babenbergers, der bei der Schlacht an der Leitha 1246 gegen die Ungarn den Tod fand. In der Folge trat Heinrich von Liechtenstein in den Dienst Ottokars von Böhmen. Die Besitzungen in Böhmen und Mähren – Nikolsburg war von großer politischer Bedeutung – führten dazu, dass die Weinkultur im Weinviertel als eine „Böhmische“ bezeichnet wurde.
Alte Tradition und neueste Erkenntnisse machten die Liechtensteinische Weingärten zu Musterbetriebe ihrer Zeit. 1636 erließ Fürst Gundacker eine neue Kellerordnung. Die darin enthaltenen Anordnungen und Rezepte wurden nach den neuesten Erkenntnissen der Weinbaukultur erstellt, vom Feldsberger Kellermeister des Fürsten ausgebaut und behielten durch viele Generationen ihre Gültigkeit.
Nach dem 30-jährigen Krieg befand sich in Wilfersdorf eine Art Versuchsanstalt des Weinviertler Weinbaues. So wurde aus Alantwurzeln mit Most versetzt, der beliebte Wilfersdorfer „Alantwein“ vergoren. Den „Tausendguldenkrautwein“ gewann man durch die Mitvergärung von Honigansatz mit Hagebutten und anderen Früchten. Die Wilfersdorfer Herrschaft war nach dem 30-jährigen Krieg durch ihren „Alant, Wermut und Honigwein in Böhmen und Mähren hochgeschätzt. Die Weine erfreuten sich auch an den Hoftafeln in Wien, Brünn und Prag großer Beliebtheit.
Das Weinviertel ist Österreichs größtes Weinbaugebiet, die Heimat des Grünen Veltliners, das Gebiet mit den schönsten Kellergassen.
Mit 18.000 ha Weingärten befindet sich fast ein Drittel der österreichischen Weinbaufläche im Weinviertel. Charakteristisch für die Landschaft ist die wellige Struktur. Das Weinviertel wird deshalb auch nordöstliches Flach- und Hügelland bezeichnet.